Die Wissenschaftler des Instituts untersuchen die Organisationsprinzipien von intelligenten Systemen und wollen diese sowie den zugrunde liegenden Kreislauf von Warhnehmen – Handeln – Lernen verstehen. Innerhalb einer Einrichtung kombiniert das Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme Theorie-, Software- und Hardware-Expertise im Forschungsbereich der intelligenten Systeme. Der Tübinger Standort des Instituts legt den Schwerpunkt auf Theorie und Algorithmen sowie auf lebensgroße Systeme und deckt dabei folgende Themen ab: Maschinelles Lernen, Maschinelles Sehen, Robotik, Regelung und Steuerung sowie die Theorie von intelligenten Systemen. Die Forschung am Stuttgarter Standort des Instituts umfasst Mikro- und Nanorobotik, Selbstorganisation, Haptische Wahrnehmung, Bio-inspirierte Systeme, medizinische Robotik und physische Intelligenz. Letzteres bedeutet die Verkörperung von intelligentem Verhalten in physischen Systemen mit wenig oder ohne Computer-Rechenleistung.
Täglich wird über Künstliche Intelligenz berichtet: Autos fahren immer autonomer, erste Drohnen transportieren Pakete, Roboter werden uns zunehmend im Alltag helfen und medizinische Eingriffe werden künftig teilweise von winzigen Robotern im Körper erledigt. Mit der Digitalisierung der Industrie und der Entwicklung cyber-physischer Systeme werden intelligente Systeme immer mehr ein Teil unserer Welt. Die Fähigkeit, Systeme für autonome Robotik und intelligente Software zu entwickeln, ist eine künftige Schlüsseltechnologie für Industrie, Transport und Logistik als auch für unsere Gesellschaft als Ganzes.
Intelligente Systeme funktionieren autonom in komplexen, sich verändernden Umgebungen und passen sich diesen an. Intelligente Systeme in der Natur - inklusive der Mensch - haben durch Interaktion, Evolution und Lernen ausgeklügelte Fähigkeiten entwickelt, erfolgreich in der Welt zu bestehen. Jedoch ist unser Verständnis dieser Phänomene noch sehr beschränkt, und die Synthese von intelligenten, autonomen und lernenden Systeme bleibt eine grosse wissenschaftliche Herausforderung. Die Wissenschaftler am Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme erforschen die fundamentalen Fragen von Wahrnehmung, Handeln und Lernen, die intelligenten Systemen zugrunde liegen. Sie erzielen ihre Ergebnisse durch theoretische und algorithmische Arbeiten als auch an physikalischen Systemen aller Größenordnungen und wollen dieses Verständnis nutzen, um zukünftige künstliche intelligente Systeme zu entwickeln.
Das Institut hat zwei Standorte, die jeweils von den Stärken vor Ort profitieren. Insgesamt sind die beiden Standorte mit vier benachbarten Max-Planck-Institutionen räumlich eng verbunden und zusammen betrachtet bilden die beide Max-Planck-Campusse Stuttgart und Tübingen einen der grössten Cluster innerhalb der Max-Planck-Gesellschaft. Zudem besteht eine große Nähe zu weiteren Forschungseinrichtungen und Universitäten, die verschiedene Disziplinen abdecken. Dadurch ergeben sich viele Möglichkeiten für wissenschaftliche und organisatorische Zusammenarbeit, von denen unser Institut profitiert.
Tübingen ist eine Universitätsstadt und ein weltweit führendes Zentrum für Neurowissenschaft, Medizin und Biologie. Wissenschaftler am Max-Planck-Institut profitieren von guten Kontakten und kurzen Wegen zu herausragenden Wissenschaftlern dieser Forschungsbereiche. Der Stuttgarter Campus des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme ist umgeben von Spitzeninstitutionen für Ingenieurswesen, Robotik, Regelungstechnik sowie Materialwissenschaft.
Die Region Stuttgart-Tübingen bildet das Zentrum von Baden-Württemberg, eine der wirtschaftsstärksten und innovativsten Regionen nicht nur in Deutschland sondern auch in Europa. Die Metropolregion Stuttgart ist Heimat einiger der grössten Firmen im Automobil- und Technologiesektor sowie für tausende von erfolgreichen kleinen und mittelständischen Unternehmen. Bekannt ist diese Region für ihre Innovations- und Entwicklungsfähigkeit, mit einem hohen Produktionsniveau und niedriger Arbeitslosenzahl.
Das akademische und industrielle Umfeld in der Region Stuttgart - Tübingen bietet einen idealen Nährboden, um ein weltweit führender Hotspot für intelligente Systeme zu werden. Auf Initiative der Max-Planck-Gesellschaft und des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme haben Industrie, Wissenschaft und Politik Ende 2016 ihre Kräfte gebündelt, um ein regionales Cluster im Bereich der Künstlichen Intelligenz zu schaffen - das Cyber Valley. Durch diese Initiative werden die Max-Planck-Gesellschaft, das Bundesland Baden-Württemberg, die Universitäten Stuttgart und Tübingen sowie Firmen aus dem IT- und Industriesektor eine neue Gründungskultur vorantreiben und die lokalen Forschungsaktivitäten im Bereich der Intelligenten Systeme enorm verstärken.
Wissenschaftler am Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme arbeiten mit den besten Forschungslaboren überall auf der Welt zusammen, und das Institut unterhält starke Partnerschaften mit führenden Forschungsinstitutionen, wie etwa den Universitäten Cambridge, Brown, Carnegie Mellon und Southern California.
Um die Forschungskapazitäten zu verstärken und wissenschaftliches Know-How für das aufstrebende Feld der Lernenden Systeme in Europa zu gewinnen, haben das Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme und die ETH Zürich vor kurzem das Max Planck ETH Center for Learning Systems gegründet. Dieses erste gemeinsame Forschungszentrum der Max-Planck-Gesellschaft und der ETH Zürich bringt führende Wissenschaftler auf dem Gebiet der Lernenden Systeme zusammen, bietet einzigartige Ausbildungsmöglichkeiten für Doktoranden und sorgt so für einen wertvollen Austausch in Wissenschaft und Ausbildung. Das Max Planck ETH Center for Learning Systems verfolgt die Ziele, ein fundamentales Verständnis von Wahrnehmung, Lernen und Anpassung in komplexen Systeme zu erlangen.